Angaben zum Managementansatz
- GRI 103-1 Erläuterung des wesentlichen Themas und seiner Abgrenzung
- GRI 103-2 Managementansatz und Bestandteile
- GRI 103-3 Beurteilung des Managementansatzes
Auch wenn die ProSiebenSat.1 Group als Medienkonzern nicht in einem Industriesektor mit großem Ressourceneinsatz und hoher Energieintensität agiert, sind wir uns unserer ökologischen Verantwortung als Unternehmen bewusst. Gemeinsam mit unseren Mitarbeitern und im Dialog mit unseren anderen Stakeholdern möchten wir einen Beitrag zur Abschwächung des Klimawandels und zur Bewahrung der Umwelt leisten, zum Beispiel durch einen schonenden und effizienten Umgang mit natürlichen Ressourcen sowie der Verringerung unseres Energieverbrauchs und des CO2-Ausstoßes. Die operative Verantwortung für die Erfassung und Konsolidierung von Aktivitätsdaten im ökologischen Bereich liegt für den Hauptstandort Unterföhring bei der Abteilung Corporate Procurement & Real Estate sowie bei den ProSiebenSat.1-Beteiligungen dezentral bei der jeweiligen Geschäftsführung. Für die CO2-Bilanzierung und die Ermittlung weiterer berichteter Umweltkennzahlen sind die Zentralfunktion Corporate Communications sowie das Corporate Sustainability Office zuständig.
Wir haben 2018 erstmalig eine ganzheitliche Nachhaltigkeitsstrategie für den Konzern entwickelt, die wir seit Anfang 2019 konkret umsetzen. Umwelt ist dabei eines von vier zentralen Handlungsfeldern. Unser Ziel ist es, bis 2030 klimaneutral zu sein. Primär wollen wir dieses Ziel durch eine Reduzierung des Energieverbrauchs erreichen. Zukünftig sind zudem ebenfalls CO2-Kompensationen durch eigene Klimaschutzprojekte und Zertifikate vorgesehen. Umfassende Maßnahmen werden ab 2020 sukzessive im Konzern implementiert. Die Roadmap umfasst in diesem Zusammenhang unter anderem Maßnahmen in den Bereichen „Green Productions“ und grüne Events, Travel Management und Reiserichtlinie, Fuhrparkmanagement und Dienstwagenrichtlinie sowie Entsorgung und Recycling von Abfall. Zudem wird für das neue, im Bau befindliche Campus-Gelände in Unterföhring eine Nachhaltigkeitszertifizierung nach dem LEED-Modell (Leadership in Energy and Environmental Design) geplant. Strategie und Ziele
Seit 2015 erfasst ProSiebenSat.1 die Treibhausgasemissionen des Konzerns. Wir arbeiten kontinuierlich an einer Verbesserung der Datenqualität unseres CO2-Fußabdrucks sowie einem möglichst hohen Abdeckungsgrad der Messdaten unseres Unternehmens. Am Standort Unterföhring nutzten wir 2019 für die elektrische Energieversorgung unserer Bürogebäude, Produktionsstudios und Rechenzentren ausschließlich Ökostrom. Bei der Wärmeerzeugung hat ProSiebenSat.1 die umweltfreundliche Versorgung sukzessive ausgebaut und verwendet in Unterföhring seit 2019 ausschließlich Geothermie. Wir nutzen zudem die Abwärme der eigenen Rechenzentren in Unterföhring zur Heizung der Bürogebäude. Die kontinuierliche Umrüstung auf energieeffiziente LED-Beleuchtung ist Standard. Der Konzern hat im Berichtszeitraum außerdem die Reiserichtlinie angepasst und hält seine Mitarbeiter dazu an, Geschäftsreisen auf ein Minimum zu reduzieren und stattdessen zeitgemäße Alternativen wie Video-Calls zu forcieren. Falls sich ein digitales Meeting nicht realisieren lässt, sollten wenn möglich auf kürzeren Strecken Flüge vermieden und umweltfreundlichere Lösungen wie die Bahn gewählt werden, die im Fernverkehr mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen unterwegs ist. Außerdem werden die Maßnahmen zur Mülltrennung und -reduzierung kontinuierlich optimiert. Am ProSiebenSat.1-Campus wird in den Kantinen und Cafés bereits komplett auf Einwegplastik verzichtet.
Umweltfreundliche Mobilitätslösungen
ProSiebenSat.1 hat in den letzten Jahren die Anzahl der Hybrid-Fahrzeuge in seinem Fuhrpark erhöht sowie E-Ladestationen auf dem Campus in Unterföhring eingerichtet. Zudem hat der Konzern Rahmenverträge mit Car-Sharing-Anbietern verhandelt, und es gibt die Möglichkeit, ein Dienstrad zu leasen. Zusätzlich bieten wir unseren Mitarbeitern Job-Tickets für den öffentlichen Nahverkehr zu vergünstigten Preisen. Bereits rund zwei Drittel der Belegschaft in der DACH-Region pendeln mit Bus und Bahn zwischen Wohnort und Arbeitsplatz.
Unter dem Stichwort "Sauber gedreht!" führt das Unternehmen seit Anfang 2020 ein Pilotprojekt im Bereich "Green Productions" durch. Ziel ist es, die Reduktion der CO2-Emissionen, den Schutz der natürlichen Ressourcen, die Vermeidung von umweltschädlichen Stoffen und die Reduzierung von Kunststoffen und Abfällen in allen TV- und Filmproduktionen zu erreichen. Im Februar 2020 haben wir zudem die gemeinsame Branchenerklärung für Nachhaltigkeit in der Film- und Serienproduktion in Deutschland unterzeichnet. Sauber gedreht! (Nachhaltigkeitsmagazin)
Durch unsere hohe Reichweite können wir gesellschaftlich relevante sowie Umweltthemen in den Fokus rücken und so ein Bewusstsein für den nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen schaffen. Daher präsentiert sich das Logo von ProSieben einmal im Jahr zur Aktionswoche Green Seven grün statt rot. Der Sender nutzt seine große Reichweite, um insbesondere junge Zuschauer für Nachhaltigkeit zu sensibilisieren. Inhaltlich stehen ökologische Themen im Fokus. Im Oktober 2019 machte die Themenwoche unter dem Motto „Save the Oceans“ auf die Folgen der Verschmutzung der Weltmeere durch Plastikmüll aufmerksam. Herzstück von „Green Seven 2019“ war die 90 Minuten lange Doku „Save The Oceans – Das Plastik-Experiment“. Daneben zeigten die ProSieben-Magazine „taff“ und „Galileo“ ab 14. Oktober zusätzlich eine Woche lang Beiträge rund um das Thema Plastikmüll. Projekte
Zudem fand 2019 zum ersten Mal der „Green Seven Summit“ statt, ein dreitägiger, von ProSiebenSat.1 unterstützter Nachhaltigkeitskongress auf Sylt. Unter dem Motto „Welle machen für Klimaschutz“ fand die Veranstaltung vom 29. September bis 1. Oktober 2019 parallel zum Mercedes-Benz Windsurf World Cup Sylt statt und umfasste ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Paneldiskussionen, Impulsvorträgen und Workshops. Zu den Gästen zählten unter anderem Prof. Dr. Maja Göpel, Generalsekretärin des wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung und Prof. Dr. Karen Helen Wiltshire, stellvertretende Direktorin des Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung.
Auf dem „Green Seven Summit“ hat ProSiebenSat.1 auch sein Geschäftsmodell Media4Sustainability vorgestellt sowie die Kooperation mit Media4Planet (M4P) bekannt gegeben, dem ersten Anbieter nachhaltiger Werbeflächen zur Unterstützung der UN-Nachhaltigkeitsziele. M4P bündelt Werbeflächen von Medienpartnern zu bevorzugten Konditionen und vermarktet diese an nachhaltige Unternehmen, Initiativen oder Projekte. Mit einem Großteil der Erlöse soll die Klimaschutzkampagne des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) sowie weitere Projekte und NGOs unterstützt werden.
wetter.com
wetter.com, eine Tochtergesellschaft der ProSiebenSat.1 Group, hat sich 2019 durch die Kompensation von CO2-Emissionen verstärkt für den Klima- und Umweltschutz eingesetzt. Dadurch unterstützt das Wetterportal den Schutz des Urwaldes von April Salumei in Papua-Neuguinea. wetter.com ist zudem Mitglied der Initiative "Leaders for Climate Action".
Energie
- GRI 302-1 Energieverbrauch innerhalb der Organisation
- GRI 302-2 Energieverbrauch außerhalb der Organisation
- GRI 302-3 Intensität des Energieverbrauchs
Der Energieverbrauch von ProSiebenSat.1 setzt sich im Wesentlichen aus dem Bezug von Strom und Wärme zusammen. Der Gesamtenergieverbrauch (inkl. Strom) innerhalb des Konzerns ging im Berichtsjahr konzernweit auf rund 41 GWh (Vorjahr: rund 45 GWh) zurück, im Wesentlichen vor dem Hintergrund eines niedrigeren Wärmeverbrauchs. Energieverbräuche außerhalb des Konzerns werden indirekt durch die Scope-3-Emissionen in der CO2-Bilanz dargestellt.
Energieträger |
2019 |
2018 |
---|---|---|
Dienstwagenflotte |
8,01 |
8,49 |
Heizöl |
0,16 |
0,20 |
Diesel |
0,00 |
0,00 |
Erdgas |
0,00 |
0,63 |
|
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|
Strom |
19,96 |
19,81 |
Wärme |
12,59 |
15,51 |
|
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Gesamt |
40,72 |
44,64 |
Die Treibstoffverbräuche der Dienstwagen in Deutschland lagen 2019 bei 377 Tausend Liter Benzin (Vorjahr: 364 Tausend Liter) sowie 269 Tausend Liter Diesel (Vorjahr: 313 Tausend Liter). Dies entspricht einem Energieverbrauch von 6,2 GWh (Vorjahr: 8,3 GWh) und somit einem Rückgang von ca. 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im Jahr 2019 betrug der Gesamtverbrauch an elektrischem Strom am Hauptstandort in Unterföhring wie bereits im Vorjahr rund 16 GWh. Bei der Wärmeerzeugung wurde größtenteils umweltfreundliche Geothermie anstatt Heizöl oder Erdgas verwendet. Insgesamt belief sich der Heiz- und Kühlenergieverbrauch von ProSiebenSat.1 in Unterföhring im Berichtsjahr auf rund 7 GWh (Vorjahr: rund 11 GWh) und lag damit deutlich unter dem Vorjahreswert. Der Rückgang ist vor dem Hintergrund der Abrissarbeiten am Standort Unterföhring sowie eines wärmeren Winters im Vergleich zum Vorjahr zu sehen.
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2019 |
2018 |
2017 |
---|---|---|---|
Energieverbrauch in GWh |
40,72 |
44,64 |
49,91 |
Umsatz in Mio Euro |
4.135 |
4.009 |
4.078 |
FTE |
7.265 |
6.239 |
6.169 |
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Energieverbrauch/Umsatz in MWh/MioEuro |
9,85 |
11,13 |
12,24 |
Energieverbrauch/FTE in MWh/FTE |
5,60 |
7,15 |
8,09 |
Emissionen
- GRI 305-1 Direkte Treibhausgasemissionen (Scope 1)
- GRI 305-2 Indirekte energiebedingte Treibhausgasemissionen (Scope 2)
- GRI 305-3 Sonstige indirekte Treibhausgasemissionen (Scope 3)
- GRI 305-4 Intensität der Treibhausgasemissionen
In unserer Klimabilanz sind direkte Treibhausgasemissionen (Scope 1), indirekte Treibhausgasemissionen (Scope 2) sowie Treibhausgasemissionen aus vor- und nachgelagerten Wertschöpfungsstufen (Scope 3) enthalten. Ausführliche Informationen zur Bilanzierung der Treibhausgasemissionen sind in den „Begleitenden Erläuterungen zum CO2-Fußabdruck“ zu finden.
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Treibhausgasemissionen (CO2-Äquivalente) in Tonnen |
2019 |
2018 |
2017 |
2016 |
2015 |
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---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Scope 1 – Direkte Treibhausgasemissionen |
|
2.110 |
|
1.910 |
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2.456 |
|
2.371 |
|
2.933 |
|||||||||||||||
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|||||||||||||||
Scope 2 – Indirekte Treibhausgasemissionen2 |
10.557 |
2.882 |
11.804 |
10.460 |
12.478 |
4.035 |
12.058 |
3.471 |
11.384 |
2.800 |
|||||||||||||||
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|||||||||||||||
Scope 3 – Treibhausgasemissionen aus vor- und nachgelagerten Wertschöpfungsstufen |
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16.292 |
|
20.605 |
|
17.356 |
|
15.130 |
|
9.787 |
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Gesamtemissionen aus Scope 1, 2 und 3 |
28.959 |
21.284 |
34.319 |
32.975 |
29.883 |
23.847 |
29.559 |
20.973 |
24.104 |
15.520 |
- Scope 1: Die direkten Emissionen sind wie im Vorjahr überwiegend auf den Ausstoß der Dienstwagenflotte von ProSiebenSat.1 zurückzuführen.
- Scope 2: Der deutliche Rückgang der indirekten energiebezogenen Emissionen (market-based) im Vergleich zum Vorjahr ist auf den Bezug von Ökostrom am Standort Unterföhring zurückzuführen.
- Scope 3: Geschäftsreisen sowie der Pendelverkehr der Mitarbeiter machen den Großteil der erfassten Treibhausgasemissionen aus vor- und nachgelagerten Wertschöpfungsstufen aus.
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2019 |
2018 |
---|---|---|
Pendelverkehr der Mitarbeiter |
39,7 |
46,9 |
Geschäftsreisen (Flug, Bahn, Mietwagen, Taxi) |
47,9 |
41,3 |
Nicht in Scope 1 und 2 enthaltene Brennstoffe und energiebezogene Aktivitäten |
12,1 |
11,6 |
Durch betriebliche Abläufe entstehende Abfälle |
0,3 |
0,2 |
|
2019 |
2018 |
2017 |
---|---|---|---|
Treibhausgasemissionen in t |
21.284 |
32.975 |
23.847 |
Umsatz in Mio Euro |
4.135 |
4.009 |
4.078 |
FTE |
7.265 |
6.239 |
6.169 |
|
|
|
|
Treibhausgasemissionen/Umsatz in t/Mio Euro |
5,15 |
8,23 |
5,85 |
Treibhausgasemissionen/FTE in t/FTE |
2,93 |
5,29 |
3,87 |
Abfall
- GRI 306-2 Abfall nach Art und Entsorgungsmethode
Aufgrund des Bauvorhabens „New Campus“ stieg das Abfallaufkommen am Standort Unterföhring im Berichtsjahr auf 4.028 Tonnen (Vorjahr: 2.724 Tonnen). In der Abfallbilanz 2019 waren dabei 3.228 Tonnen (Vorjahr: 1.745 Tonnen) direkt auf die vorgelagerten Abbrucharbeiten zurückzuführen. Abfall, der nicht wiederverwertet werden kann, entsorgen wir umweltgerecht. ProSiebenSat.1 folgt dabei den lokalen Vorgaben und klassifiziert Abfälle entsprechend den jeweiligen nationalen Gesetzen als gefährlich oder nicht gefährlich. Die Menge an gefährlichen Abfällen (zum Beispiel Dämmmaterial und asbesthaltige Baustoffe) sank 2019 von 734 auf 46 Tonnen aufgrund der fortgeschrittenen Abrissarbeiten. Die Siedlungsabfälle (hausmüllähnliche Abfälle aus Gewerbe und Industrie) verringerten sich auf 122 Tonnen (Vorjahr: 305 Tonnen), im Wesentlichen ebenfalls als Resultat der gennannten Baumaßnahmen.
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2019 |
2018 |
---|---|---|
Nicht gefährlicher Abfall |
3.982 |
1.990 |
Gefährlicher Abfall |
46 |
734 |
Gesamt |
4.028 |
2.724 |
Umwelt-Compliance
- GRI 307-1 Nichteinhaltung von Umweltschutzgesetzen und -verordnungen
Für 2019 sind wie im Vorjahr keine Fälle von Nichteinhaltung von Umweltschutzgesetzen und -verordnungen bekannt geworden.